Aus der Mode

Woche für Woche können Sie hier nachlesen, was vor 30 Jahren los war. Wie das Land entstand. In dieser Woche ist das Rostocker Shanty-Werk Geschichte.

3. März

Finanzen: Die Gemeinden in MV erhalten pro Einwohner eine Investitionspauschale von 300 DM, kündigt Ministerpräsident Alfred Gomolka an. Das Geld stammt aus dem neuen Bundesprogramm „Aufschwung Ost“. 

4. März

Landtag: In Schweriner Landtag stehen zehn Abgeordnete im Verdacht, für die Stasi gearbeitet zu haben. Eine Kommission hat jetzt die Aufgabe, alle Mitglieder des Landtags entsprechend zu überprüfen. Landtagspräsident Rainer Prachtl geht davon aus, dass die Überprüfungen im Ende April abgeschlossen sein werden. 

Kultur: Das Mecklenburgische Staatstheater hat jetzt einen Förderverein: „Die Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters e.V.“ nimmt ihre Arbeit auf. 

Außenpolitik: Der Oberste Sowjet der UdSSR, das höchste Legislativorgan der Sowjetunion, ratifiziert das Zwei-plus-Vier-Abkommen. Der Vertrag stellt die endgültige innere und äußere Souveränität des wiedervereinten Deutschlands her. Am 15. März 1991 tritt er in Kraft. 

5. März

Sicherheit: Die Wasserschutzpolizei-Direktion Rostock startet in ihre erste Saison. Mit 300 Mitarbeitern, 60 Kontrollbooten und sieben Polizeistationen ist sie für 1500 Kilometer Küste, Seen und Wasserstraßen zuständig. 

6. März

Wirtschaft: Die Arbeitslosigkeit steigt. In MV haben 116.728 Frauen und Männer keinen Job. Das entspricht einer Quote von 11,3 Prozent. Damit liegt MV deutlich über dem Schnitt der ostdeutschen Bundesländer. Dieser beträgt 8,9 Prozent. Hinzu kommen rund 60.000 Arbeitnehmer in Kurz- und Nullarbeit. 

7. März

Finanzen: In MV haben bislang 2099 Bürger Ansprüche auf weggenommene Kontoguthaben angemeldet. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Geld von Sparkonten, das die DDR im Fall von Republikflucht beschlagnahmt hat. Um die Betroffenen zu entschädigen, gibt es einen Entschädigungsfonds. In den hat der Bund für MV bislang sieben Millionen D-Mark gezahlt. 

Wirtschaft: Das Rostocker „Shanty“-Werk ist Geschichte. Wie heute bekannt wird, hat der einst modernste Textilbetrieb der DDR bereits Ende Februar dicht gemacht, 653 Angestellte entlassen. Zu DDR-Zeiten wurde hier Jugendmode hergestellt, zum Beispiel die Jeans „Boxer“, „Wisent“ und „Shanty“. 

8. März

Kultur: Das Landestheater Mecklenburg in Neustrelitz braucht einen neuen Intendanten. Das Kultusministerium hat dem bisherigen Intendanten Gregorij von Leitis fristlos gekündigt. Das Ministerium begründet seinen Schritt damit, der Intendant habe unwahre Angaben zu seiner Person und Qualifikation gemacht. 

Wirtschaft: Die Bundesregierung verabschiedet das Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost. Das Hilfsprogramm soll helfen, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise und Zahlungsschwierigkeiten in den fünf neuen Ländern zu beheben. Sein Gesamtvolumen: 24 Milliarden DM. 

Und das noch: Berlin bewirbt sich um die Olympischen Sommerspiele 2000. Eine Entscheidung soll im September 1993 fallen. 

9. März

Sport: 1,94 Meter. Mit diesem Hochsprung holt Heike Balck aus Schwerin Bronze bei den Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften in Sevilla.